2009 war ein so intensives Jahr dass ich für Nepal lediglich 2 Wochen Zeit fand. Es wurden deshalb auch 2 sehr strenge Wochen. Auf ein Trekking wollte ich auf keinen Fall verzichten und tatsächlich fanden wir noch Zeit den Gosainkunda Trekking inkl. Pass in nur 4 Tagen zu bewältigen. Dies bescherte meinem langjährigen Guide "Rit" einen Muskelkater und er hatte so noch mehr Grund zu jammern.
10 Tage vor dem Abflug nach Nepal schrieb mir Ganesh dass es in Khadbari nun einen Solar-Shop gibt. Darauf war ich ja gespannt, so flog ich diesmal ohne Material nach Turmlingtar in der Hoffnung dass wir die ganzen Set`s in Khadbari kaufen können. Bereits am Rande der Landebahn konnte ich Ganesh erkennen wie er mit einer kleinen gepflückten Blume auf mich wartete. Schnell organisierten wir uns 2 Plätze im Jeep nach Khadbari. Als wir dort ankamen war es bereits dunkel und die Läden geschlossen.
Glücklicherweise kam dann doch noch eine junge Frau und öffnete uns extra den Laden. Wir verhandelten über die Grösse der Set`s, über den Preis und über Transport- und Montagemöglichkeiten. Ich war sehr überrascht von dieser Firma, der Gründer hatte es sich zum Ziel gesetzt ganz Nepal mit Solarstrom zu versorgen und jede Anlage wurde auch zu einem kleinen Teil vom Staat mitfinanziert. Wir vereinbarten dass 5 Set`s à 55 Watt nächsten morgen um 06:00 bereitstehen und dass 2 "Elektriker" unterwegs noch zu uns stossen um die Anlagen zu installieren. www.lotusenery.com .
Dies war für mich ein wahrer Glücksfall, denn so konnten wir innert 2 Tagen 5 neue Anlagen erstellen und dies mit jeweils einem 8 stündigem Anmarsch. Die beiden "Elektriker" übernahmen auch die ganze Registrierung der Anlagen inkl. Garantieerklärung und genaue instruktion der neuen Eigentümer. Es blieb dann auch noch ein bisschen Zeit die bestehenden Anlagen zu überprüfen und teilweise auch zu reparieren.
Spät am Abend kamen wir nach dem 8stündigem Fussmarsch zurück nach Khadbari, bei 2 älteren Anlagen wollte ich noch schnell den Laderegler wechseln. Doch die Allgemeine Meinung war dass man dies auch am nächsten Tag machen könne und dass jetzt zuerst mal was gegessen werden müsse (Daal-bhat). Leider lies ich mich dazu überreden.
Am nächsten Tag stand ich um 06:00 auf da ich ja noch die Reparatur hatte und mein Abflug um 11:40 gebucht war. Die Reparatur verlief gut, doch jetzt war es wirklich Zeit zu gehen da man sicher 2h laufen muss bis zum Airport. Weit gefehlt ohne Früstück (Daal-bhat) liess man mich nicht gehen und auch die Abschiedszeremonie musste noch durch.
Zu Fuss war mein Flug jetzt sicher nicht mehr erreichbar, "kein Problem wir gehen mit dem Jeep". Ok, wir standen nun an der Strasse und warteten auf einen Jeep, es kam dann auch schon bald einer, der war aber derart überfüllt dass er es nicht mal für nötig hielt anzuhalten. Ganesh hatte eine glorreiche Idee, "wir nehmen den Jeep in die Gegenrichtung und bleiben beim umkehrpunkt einfach sitzen" suuuper. Der Chauffeur sah das aber anders. Jetzt wurde auch Ganesh langsam nervös: "ok, wir schauen für ein Motorrad" er telefonierte mit dem ganzem Dorf.
Da kam gerade ein nächster Jeep, wieder überfüllt. Mittler weilen war mir ziemlich alles egal und ich klammerte mich 3/4 h mit beiden Händen derart an den Dachständer dass ich tatsächlich 2 Blasen einfing. Nicht genug damit, da ich bei jedem Schlagloch mit dem Steissbein auf eine Schraube des Reserverades aufschlug war mein ganzer Hintern blutig.
Zurück in Kathmandu blieb mir noch genügen Zeit die Manakamana Cable Car zu besuchen. Mit dem technischen Leiter dieser Bahn bin ich bereits seit letztem Jahr gut befreundet und er offerierte mir tatsächlich noch eine Übernachtung ganz in der Nähe der Pilgerstätte.